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21. September 2018
Es gibt keine Schönheit ohne Freude...

Toni Egger ist ausgebildeter Produktdesigner und Tischlermeister. Felix Tarantik ist Kommunikationsdesigner und Design-Forscher. Gemeinsam entwickeln Tarantik & Egger Produkte, die in Fachkreisen Anklang und im Markt Absatz finden. Ihre Designphilosophie in drei Wörtern: Weniger aber besser.

 



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Weniger aber besser. Entwerft ihr deswegen eher weniger Produkte, vor allem im Vergleich zu anderen Designern?

Unsere oberste Priorität ist es, unsere Entwürfe konstruktiv wie inhaltlich zu Ende zu denken. Es ist Unfug, wie viele unfertige Produkte den Markt überfluten. Sie verbrauchen wertvolle Ressourcen und verschwenden die Zeit der Käufer. Was uns als Gesellschaft gut tut, sind weniger, aber bessere Dinge.

Was macht gute Gestaltung aus?

Absolute Ehrlichkeit. Denn es geht nie um einen selbst. Jedoch muss man sich selbst kennen. Viele verwechseln das. Es geht darum, sich selbst zurückzunehmen, den Dingen gerecht zu werden und Empathie gegenüber dem Material zu empfinden. Dann folgt unendlicher Aufwand, der am Ende in Einfachheit aufgeht. So, als hätte es ihn nie gegeben. Darüber hinaus lässt gute Gestaltung keine Utopie und keine technische Wahrheit ungeachtet.

Euer erster grosser Entwurf ist seit kurzem bei Küng im Programm; die Saunagondel. Wie kam es zu ihr?

Da wir beide in der Schweiz studiert haben, war es uns wichtig etwas landesbezogenes zu entwerfen. So kamen wir zur Gondel. Der Bezug zur Gesundheit entspringt dem aktuellen Zeitgeist – dem allgegenwärtigen Streben nach einem guten Leben. Eine Sauna ist ein Objekt von einzigartiger Ehrlichkeit. Kaum ein Objekt ermöglicht seinen Entwicklern eine so vielschichtige Arbeit mit fundamentalen Elementen im Bezug auf den menschlichen Körper.

Skigondeln als Saunas sind ein Hingucker, ob privat oder für Hotels. Hat euch auch der Upcycling-Gedanke beeinflusst?

Ja, wobei dieser nie das alleinige Ziel war. Langlebig und umweltfreundlich zu gestalten muss sich als post-industrielle Selbstverständlichkeit etablieren. Erst dann bricht ein neues Zeitalter an.

Die Gartendusche von Tarantik & Egger ist euer aktuelles Produkt. Was zeichnet sie aus?

Die Gartendusche von Tarantik & Egger haben wir auf der Designmesse in Mailand als Vorserienmodell präsentiert. Die Rückmeldungen waren sehr gut, also haben wir sie während des vergangenen Jahres intensiv weiterentwickelt. Die von uns patentierten Rohrverbinder werden von der Firma Dornier spezialangefertigt. Obwohl sie am Ende im Inneren der Dusche nicht zu sehen sind, sind sie es, die letzten Endes den Entwurf auszeichnen. Diesen Sommer wird die Gartendusche von Tarantik & Egger auch bei Küng erhältlich sein.

Die Zusammenarbeit mit Küng Sauna besteht noch nicht lange und ist schon sehr intensiv. Was schätzt ihr daran?

Küng Sauna und Tarantik & Egger begreifen sich inhaltlich. Unsere Zusammenarbeit findet auf einem hohen Niveau statt, das vieles voraussetzt. Wir waren vom Anspruch und der Arbeit von Küng direkt überzeugt und letztendlich sind es die einzelnen Menschen, die diese Kooperation ermöglichen und vorantreiben.

Könnt ihr etwas über Produkte verraten, an denen ihr gerade arbeitet?

Es gibt unzählige Ideen, die wir verfolgen. Nach unserem ersten Buch, dem «Lexicon of Alternative Facts», erscheint dieses Jahr wieder ein Buch. Ein junger Basler Autor hat eine unglaubliche Geschichte von geometrischer Schönheit geschrieben. Für eine neue Aussensauna bauen wir gerade an einem Prototypen. Sie ist nahezu das Gegenteil der Saunagondel. Als Entwurf war diese ja quasi unser erstes Album und wir hatten grosses Glück, dass sie ein Hit wurde. Wir setzen viel daran, dass wir uns weiterentwickeln.

Auf Kooperationen mit euch folgen häufig gänzlich neue Produkte, die Unternehmen den Einstieg in einen neuen Markt ermöglichen. Wie wählt ihr eure Kooperationspartner aus?

Leider müssen wir sehr wählerisch sein. Gedankliche Arbeit, also Produktentwicklung, ist nicht beliebig skalierbar. Da wir «Schlüsselfertige Produkte» entwickeln, fokussieren wir uns auf wenige Entwürfe. Dazu investieren wir viel Energie in die Planung unserer langfristigen Strategie. Entlang dieses Kurses etablieren wir mutualistische Symbiosen.

Abschliessend eine persönliche Frage: Wie verbringt ihr euren Sommer?

Pamela Anderson hat es so treffend formuliert. «Es gibt keine Schönheit ohne Freude.» Daher legen wir vor allem im Sommer sehr viel Wert darauf Freude an unserer Arbeit zu haben. Wir wünschen ihren Lesern ebenfalls viel Freude und einen herrlichen Sommer.